Wir laden Sie ein zu einem Exkurs in künstlerische Erfahrungen des Menschseins. In ein Abenteuer das mehr (ent)hält als ein elektronisches Medium verspricht. Der Wunderblock öffnet das Werk des Künstlers Manfred Scharpf Schicht für Schicht. Eine wahre Heldenreise durch fünfzig Jahre der Selbstbehauptung in der Moderne.

Veröffentlicht am20.07.2022

Bilder des Hotels Kaiserhof

Die Bilderzyklen des M.Scharpf setzen sich mit Themen unserer Zeit auseinander. Mit den Mitteln der historischen Maltechniken führt der Maler unser Zeitalter vor Augen, zeigt die Wesenszüge, die für unsere Ära bestimmend sind.

I.
Wärmetausch - Kalte Schulter - Terra Africa
2018

  

Was ist es, das die so unterschiedlichen Topographien, Klimazonen und Kulturen unserer Welt verbindet? Es ist der Mensch, der – so verschieden er auch sein mag, sich doch so verwandt ist. Eine Verwandtschaft, die sich in ihren vielfältigen Kulturen, die immer aus den Tiefen der Seele zu uns sprechen, zeigt.

Im Jahr 2018, anlässlich einer Fotoreportage über Manfred Scharpf in Paris, fand der Maler das Motiv für das Werk „Wärmetausch“. Zwei Portraits, das einer Pariserin aus der Welt der Mode  und einer Afrikanerin betitelt der Maler mit dem Begriff „Wärmetausch“. Sprachlos oder im Dialog? Wir fragen – welcher Austausch findet hier statt? Konfrontation, Verständnis oder Ablehnung, Neugier oder Ignoranz? Oder vielleicht gar Menschenliebe? Umgesetzt hat der Maler dieses Werk in seinen charakteristischen historischen Maltechniken, in Öl und Eitempera. 

„Wärmetausch“ war das Leitmotiv zur Ausstellung „Blind Date“ 2019 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Brüssel. 

II.
Anonymus – der Notar der Seele
2016

Die Bilderzyklen des M.Scharpf setzen sich mit Themen unserer Zeit auseinander. Mit den Mitteln der historischen Maltechniken führt der Maler unser Zeitalter vor Augen, zeigt die Wesenszüge, die für unsere Ära bestimmend sind. Schon allein die formale Konzeption eines Flügelaltars wirkt in unserer Zeit der augenblicklich abrufbaren virtuellen Information provokativ. Denn das Werk kann nur im Vorgang der Öffnung in seiner Komplexität erfahren werden – erst mit diesem rituellen Akt entfaltet sich sein gesamtes Potential. Wir spüren plötzlich, im Innen und Außen des Werkes spiegelt sich unsere eigene Innen – und Außenwelt. 
Mit diesem Werk greift der Maler die Aggregatzustände der menschlichen Seele auf – Erstarrung und Fluss – Fixierung und Entwicklung. Erzählt wird uns von diesen Polaritäten des Seins, die gesellschaftlich, philosophisch wie psychologisch gedeutet werden können von der Gestalt des „ANONYMUS“ (Außenseite des Werkes). In vier Naturmetaphern auf den inneren Altarflügeln schildert der Maler die Themen „EISZEIT“ (links unten), „QUELLE“ (links oben), „“WÜSTE“ (rechts unten), „ERUPTION“ (rechts oben). Damit drückt der Maler aus, dass er die existentiellen Wesenszüge der Natur (oder der menschlichen Seele?) als Ausdruck einer universellen Kraft interpretiert, die im zentralen Teil des Werkes ihre Form findet – „EINKLANG“.                                 

III.
Venus von Tokaj
2017

Das dritte Werk im Kaiserhof ist bestimmt von Lebensfreude. Die fand der Maler in Tokaj, im Park des Schlosshotels Grof Degenfeld, wo er bei süßem Wein schließlich der Göttin Venus begegnete, die ihm die Inspiration zu diesem Bild schenkte. 
Das läßt unschwer den Hang des Malers zur Kulinarik erkennen, die für ihn – qualitativ wohl differenziert und portioniert, den genussvollsten Ausdruck gegen Massenkonsum und für Nachhaltigkeit bildet. 
Ausgeführt ist dieses Werk mit dem Pigment des Minerals Malachit in Tempera Technik.  
Renata Scharpf Tejová

Biografie: Der Maler M.Scharpf beherrscht als einer der wenigen die meisten Facetten historischer Maltechniken und wendet sie bis heute in zum Teil brisanten Themen unserer Zeit an. Seine Ausstellungen und andere Aktivitäten in Metropolen der Welt, von New York, Brüssel bis Paris führten ihn zu seinem aktuellen Leitthema „Gärten des Unendlichen“.  

Hotel Kaiserhof Ravensburg, Mauerstrasse 17, D-88212 Ravensburg
www.kaiserhof-rv.de