In der Kunst betrachten wir jene Werke als besonders, die am konsequentesten den Geist ihrer Zeit wiedergeben. Wir erleben sie staunend an Kirchendecken, in den großen Sammlungen, in der Malerei der Renaissance – oder im Oeuvre von Otto Dix. Oft entstanden sie aus einer Zeit ununterbrochener Grässlichkeiten, Kriege und Epidemien. Dennoch entstand mit ihnen das Beste was Menschenhände imstande waren zu schaffen. Mehr und mehr erleben wir Tag für Tag auch in unserer Zeit neue Symptome des Zerfalls in der Gesellschaft und in der inneren Auszehrung des Individuums.
Eine Kunst als Rufer in der Wüste existiert nur noch rudimentär, die Lawine der Angst um Leben und Besitz macht auch vor ihr nicht halt, zeigt den gleichen Verlust inhaltlicher Substanz in der Gefügigkeit gegenüber Markt und Moderne, die nun vor einem Scherbenhaufen stehen.
Ich kann nicht über die Intention anderer Künstler sprechen – für mich aber steht die Kunst nach wie vor für die Tradition einer Domäne des Menschlichen, ein „Elixier des Lebens“ das der Seele beisteht sich zurecht zu finden in den Verschüttungen unserer Zeit.
Aus diesem Hintergrund entstand das Werk „Elixier – Sucht und Sehnen“.