Die Bilder des Restaurants, Fine Art im wörtlichsten Sinn gehen mit der Kulinarik eines Sternerestaurants eine vollendete Symbiose ein. Wie alle Werke des Malers sind sie in kostbaren historischen Maltechniken und mit den feinsten Materialien, analog der Ingredienzien der Küchenkunst entstanden. Meisterliches Kochen trifft sich mit meisterlicher Malerei.
Der Maler selbst, seit fünf Jahrzehnten ein Gourmet der Speisen und der Lebensart, bildet in seinem Werk ein Äquivalent zur Kulinarik der Küche. Es begann mit dem Einzug der französischen Kochkunst in den frühen siebziger Jahren. Der legendäre Pionier der Küche Wolfram Siebeck eröffnete mehrmals Ausstellungen des Malers in den kulturellen Tempeln des Landes. Illustrationen über Lebensart in den Magazinen Spiegel, Playboy, Transatlantik propagierten das feine Kochen, kombinierten es mit anspruchsvoller Malerei. Diese Affinität des malenden Gourmets mit der Kunst der Küche findet man in all seinen exquisiten Pigmenten und Techniken, aber auch als gemalte Hinweise auf die Wunder der Gaben der Natur.
I.
VANITAS
2009
Das Werk „Vanitas“ entstammt dem Bilderzyklus von 2009 über Goethes Faust. „Augenblick verweile, du bist so schön“. Diesen Augenblick finden wir im Gesicht der Schönen – aber so schön er auch sei, er existiert nur kurz, nur als Momentaufnahme des Lebens. Die Verführung täuscht, sie gilt mehr der Kamera des Werbefotografen, erweckt dennoch die Illusion wir selbst seien angesprochen. Doch entsteht das gute Leben nicht durch eine Abfolge schöner Momente, die, so kurz sie sind doch unsere Lebensqualität bilden?
II.
EVA
2002
Das Pigment Lapislazuli, das kostbarste in der historischen Malerei gebräuchliche diente bei diesem Bild als Venuspigment entsprechend seiner Verwendung seit der Antike.
Erhält Adam den Apfel? Wurde er nur zum eigenen Verzehr geerntet? Ist er das Mittel der Verführung – Eva verbirgt ihn schamhaft. Genuss ohne Reue, oder Genuss im Bewusstsein des Möglichen?
III.
EROS
2019
Das Portrait des Bildes „Vanitas“ variiert der Maler mit dem Thema Eros. Das Rot, die Farbe des Eros, wurde in diesem Bild in Form chinesischen Lacks aufgetragen.
Was ist das besondere an chinesischem Lack? Er wird aus Naturmaterialien gewonnen und, um Staub während des Lackierens zu vermeiden auf dem Meer verarbeitet. Durch die Glätte der Oberfläche erhält das Rot seine optimale Leuchtkraft. Der verführerische Blick dient hier nicht dem Moment sondern dem Ewigen, durch alle Zeiten hindurch gültigen Prinzip des Eros.
IIII.
Viens, viens
2018
Anlässlich einer Fotoreportage über den Maler in Paris ereigneten sich mehrere Impulse und Begegnungen. In der Rue Jacob, Saint Germain, entdeckte der Maler ein äußerst seltsames Symbol an einem Hausportal, es erschien ihm als wenn es für ihn entstanden wäre. Als er es näher in Augenschein nahm entdeckte er – es war nur ein Kratzer im Lack des Tores. Doch dieser Kratzer öffnete bei ihm eine weitere Pforte der Imagination, ein ganzer Zyklus entstand aus diesem seltsamen Zeichen eines Ypsilons.
Erst einige Zeit später erfuhr er was es mit diesem Symbol auf sich hatte. Das Ypsilon ist seit Jahrtausenden eine Signatur der Gesundheit, der Heilung und des Glücks.
Ausgeführt ist dieses Werk in verschiedensten historischen Pigmenten. In der schwarzen Fläche der linken Hälfte aus Hämatit erscheint bei entsprechendem Blickwinkel das Gesicht einer mondänen Pariserin. Dem gegenüber steht auf hellem Grund die Form des Ypsilons in schillernder und spielerischer Farbgebung.
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